Markteinführung des neuen Land Rover Defender – Wie eine Ikone über sich hinauswächst
Der Defender gilt als Ikone unter den Geländewagen und erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Und dass trotz einiger unbequemer Eigenschaften, denn ein Defender ist eben einfach laut, unhandlich und wenn man es zugibt, auch ein wenig unbequem. Doch all das sollte anders werden. Der Designer Gerry McGovern war mit der Neuauflage, der Neuerfindung des Defender beauftragt worden. Warum gerade Gerry? Nun, er hatte längst bewiesen, dass er genau weiß, auf was es bei einem Land Rover ankommt. Vor allem am Design des neuen Evoque war das mehr als deutlich geworden. Kein Wunder, dass alle neugierig, viele skeptisch waren. Wie könnte eine Defender Neuauflage aussehen?
Inzwischen hat der Neue sich vorgestellt. Nicht so, wie erträumt, sondern aus gegebenem Anlass „nur“ aus der Ferne und damit etwas leiser als erwartet. Schließlich war die Präsentation vor der Fachpresse wegen der Corona Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Markteinführung fand aber trotzdem statt, stolz, kein bisschen bescheiden.
Der neue Land Rover Defender soll spätestens im Juni 2020 bei den Händlern verfügbar sein. Dabei gibt es ihn in zwei Ausführungen. Der dreitürige Defender 90 ist zu einem Preis ab 49.700,- Euro zu haben, der fünftürige Defender 110 kostet ab 55.600,- Euro.
Wer die Neuauflage des kultigen Offroaders kaum erwarten kann, schaut sich in der Zwischenzeit erste Videos und beeindruckende Fotos an, denn auf Tour war der Defender selbstverständlich schon. Automobilexperten aus Deutschland waren mit dem Fahrzeug in Kaokoland, im Nordwesten Namibias unterwegs, um den Defender zusammen mit Land Rover-Experten und einheimischen Scouts im harten Offroad-Gelände zu erleben, gewagt aber auch nötig. Schließlich muss der Neue einiges bieten, wenn er mit den Erinnerungen an den starken Original-Defender mithalten möchte. Doch tatsächlich dürfte das gar nicht mal so schwer sein. Land Rover hat den heiß geliebten Leiterrahmen für den Defender schließlich neu konzipiert. Er steht als leichtes Aluminium-Monocoque zur Verfügung und ist damit die bisher steifste Karosseriestruktur, die Land Rover jemals in Serie gehen ließ. D7x bildet die Basis für die Einzelradaufhängung, ebenso für das zweistufige Verteilergetriebe und den permanenten Allradantrieb.
Vier Tage lang wurde der Neue in Namibia in beinahe jedem Gelände getestet. Auf ausgetrocknete Flussbetten folgten Schotterpisten, dann Felsen, extreme Anstiege und wellige Pisten. Doch das alles war nur das Vorspiel, denn schließlich wagte sich der Defender gar an eine der schwierigsten Offroad-Strecken Afrikas, den Van Zyl´s Pass.
Beinahe selbstverständlich, dass der neue Land Rover Defender sämtliche Tests und jeden Untergrund mit Bravour meisterte. Vielleicht kein Wunder, schließlich verfügt das neue Modell über jede Menge Hightech wie etwa das Land Rover Allround-Steuerungssystem „Terrain Response“. Dieses bietet einen konfigurierbaren Modus, in dem der Fahrer Fahrzeugeinstellungen nach individuellem Geschmack justieren kann. Ebenfalls verfügbar ist ein Wat-Modus von bis zu 900 mm.
Für extra viel Bodenfreiheit sorgt die für den Defender neue Luftfederung, mit dessen Hilfe sich die Karosserie um 145 mm anheben lässt. Weiter optimiert wird die Geländegängigkeit durch eine Achsverschränkung von 500 mm und die Fähigkeit des Fahrzeugs, extreme Schräglagen zu meistern.
Im Vergleich zum Vorgängermodell brilliert der neue Defender geradezu in Sachen Handling und Komfort. Somit ist der neue Defender nicht nur was die Maße betrifft, wahrlich über sich hinausgewachsen. Ein Konfigurator im Internet lädt jetzt schon zum Träumen und Spielen ein.