Bosch Virtual Visor – Transparente Sonnenblende für freie Sicht und mehr Sicherheit
In den letzten 100 Jahren hat sich in Fahrzeugen unfassbar viel verändert, alles ist moderner, praktischer, komfortabler. Alles? Nein, tatsächlich gibt es ein Ausstattungsmerkmal, das heute noch beinahe genauso aussieht und funktioniert wie anno dazumal: die Sonnenblende. Dabei fristet sie zumeist mehr oder weniger beachtet ein eher undankbares Schattendasein am oberen Rand der Windschutzscheibe. Leider, denn an sich ist sie nützlich und doch häufig auch einschränkend, schließlich versperrt sie, wenn man sie nutzt, weite Teile der Scheibe. Andererseits werden, laut statistischem Bundesamt deutlich mehr Unfälle durch blendendes Sonnenlicht verursacht als durch Nebel oder Glätte.
Bosch hat jetzt die Sonnenblende neu erfunden. Virtual Visor ist eine innovative, digitale Sonnenblende und das Ding ist transparent! Dank eines transparenten LCD-Displays und einer auf den Fahrer ausgerichteten Kamera, kann die klassische Sonnenblende ersetzt werden. Virtual Visor arbeitet mit intelligenten Algorithmen, so dass auf dem Display immer nur der Teil verdunkelt wird, durch den die Sonne den Fahrer sonst blenden würde. Der Rest des Displays bleibt durchsichtig, so dass man jederzeit einen freien Blick auf die Fahrbahn hat. Diese Version einer Sonnenblende bietet vor allem auch bei tiefstehender Sonne hohen Komfort anstelle der sonst bekannten Einschränkungen, denn vor allem morgens und abends geraten herkömmliche Sonnenblenden schnell an ihre Grenzen.
Der Virtual Visor von Bosch feierte auf der diesjährigen CES in Las Vegas Weltpremiere und wurde sofort von den Organisatoren der weltweit größten Elektronikmesse mit dem „Best of Innovation“ Award ausgezeichnet.
Boschs digitale Sonnenblende nutzt eine Innenraumkamera sowie intelligente Algorithmen auf Basis von künstlicher Intelligenz, die sowohl das Gesicht des Fahrers als auch den Schatten der Sonne auf diesem Gesicht wahrnehmen kann. Die Blickrichtung des Fahrers wird permanent analysiert, so dass nur dort ein Schatten auf der Sonnenblende entsteht, wo der Fahrer gerade hinschaut. Virtual Visor nutzt LCD- Technologie (Liquid Crystal Display Technologie), also einen Flüssigkristallbildschirm, um einzelne Bereiche des Displays gezielt abdunkeln zu können. So ist das Sichtfeld des Fahrers so groß wie möglich.
Möglich wurde die Entwicklung des Virtual Visors durch die offene Innovationskultur des Unternehmens Bosch, bei der sich Mitarbeiter in hohem Maße beteiligen und eigene Produktideen mit einbringen. Dies beinhaltet eine klare Definition der Eigenschaften, eine Analyse des Marktpotentials, sowie die rechtliche und technische Umsetzbarkeit einer Idee. Anschließend wird das Gesamtkonzept von Fachexperten beurteilt. Bosch ermutigt Mitarbeiter zum eigenverantwortlichen Handeln, um neue Produkte in die Tat umzusetzen. Mit Erfolg wie man an Virtual Visor sieht, denn auch die virtuelle Sonnenschutzblende entstand im Rahmen einer internen Innovationsinitiative durch ein dreiköpfiges Team von Ingenieuren, die eigentlich Antriebssysteme entwickeln. Inzwischen ist der Virtual Visor Teil des Entwicklungsportfolios des Bosch-Geschäftsbereichs Car Multimedia. Dies zeigt, dass in einem Unternehmen wie Bosch Fachwissen oft wertvoller ist als Rang oder Hierarchie und dass es durchaus hilfreich sein kann, wenn Bereiche und Funktionen ineinander übergehen, anstatt starr zu sein, schließlich ist auch ein Unternehmen als Ganzes nie eine starre Einheit, sondern entwickelt sich stetig weiter.