Chip, Tollwut-Impfung, Heimtierausweis – Urlaub mit Haustier
Wer mit Hund und Katze in das große Ferienabenteuer starten möchte, sollte sich möglichst schon einige Zeit vor der Reise gründlich über geltende Regeln informieren. So sind meist nicht nur ein Heimtierausweis sowie eine gültige Tollwut-Impfung, sondern auch ein Chip notwendig. Zudem sind die Regelungen, je nach favorisiertem Transportmittel, recht unterschiedlich. So macht es durchaus einen Unterschied, ob man mit dem eigenen Fahrzeug oder mit dem Flugzeug anreist. Experten des ADAC erklären ausführlich, worauf es bei einem Urlaub mit Haustier ankommt.
Reisen innerhalb der EU
Wer einen Urlaub innerhalb der EU anstrebt, benötigt für sein Haustier einen Heimtierausweis, welcher nicht über Impfungen Auskunft gibt, sondern auch Angaben über das Tier und seinen Besitzer enthält. Unbedingt erforderlich ist eine gültige Tollwutimpfung. Handelt es sich bei einem jungen Hund um eine Erstimpfung, muss diese mindestens 21 tage zurückliegen. Eine Auffrischimpfung muss fristgerecht erfolgt sein.
Für Tiere, die ab dem 3. Juli 2011 erstmals gekennzeichnet wurden, gilt eine Chip-Pflicht. Ein Chip ist nicht nötig, wenn das Tier vor diesem Stichtag bereits tätowiert war und diese Tätowierung noch gut lesbar ist. Da sie andernfalls nicht mehr mit dem Code im Heimtierausweis vergleichbar ist.
Einige europäische Länder wie Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein sind der EU gleichgestellt. Für die Einreise nach Nordirland gelten laut ADAC dieselben Bestimmungen wie für die Republik Irland. Einige Länder wie Finnland, Irland, Nordirland und Malta fordern bei Hunden zusätzlich eine zuvor erfolgte Behandlung gegen Bandwürmer.
Eigene Bestimmungen gelten für Kaninchen, Meerschweinchen oder Wellensittiche, so dass man sich vor der Reise unbedingt genau erkundigen sollte, unter welchen Bedingungen das Haustier miteinreisen darf.
Doch Einreisebestimmungen sind nicht die einzigen Regeln, die es bei einem Urlaub mit Haustier zu beachten gilt, denn auch vor Ort gelten oftmals Bestimmungen. So gilt für Hunde vielerorts Leinenzwang. Betroffen sind zurzeit unter anderem Spanien und Italien oder auch Dänemark bei Waldspaziergängen. In manchen Ländern dürfen Hunde nicht mit ins Restaurant, nicht in Busse und Bahnen oder an den in der Hauptreisezeit stark frequentierten Strand. Manchmal stehen spezielle Hundestrände zur Verfügung. Auskunft geben die örtlichen Touristen-Informationen.
Reisen außerhalb der EU
Hier sind die Bestimmungen sehr unterschiedlich und sollten rechtzeitig vor der Reise genau erfragt werden. Zudem gibt es Bestimmungen hinsichtlich der Wiedereinreise in die EU nach dem Urlaub. Bei der Einreise aus Ländern wie Albanien, Kosovo, Montenegro, Serbien, Türkei, Marokko, Tunesien, Ägypten, Thailand oder Südafrika wird ein Antikörpernachweis für Tollwut fällig. Dieser kann frühestens 30 Tage nach der Impfung erfolgen und muss bereits vor der Abreise durchgeführt werden.
Mit dem Haustier in Auto, Bahn oder Flugzeug
Im Auto muss das Tier sicher transportiert werden. Hilfreich sind zum Beispiel Transportboxen oder ein Gitter zwischen Sitz- und Laderaum. In der Bahn darf ein Haustier kostenfrei in einer Transportbox mitreisen, sofern die Box in die Gepäckablage oder unter den Sitz passt. Größere Hunde benötigen eine Fahrkarte und müssen angeleint sein. Oft gibt es eine Maulkorbpflicht.
Nutzt man das Flugzeug, sollte man sich rechtzeitig vorher bei der Airline erkundigen. Nicht alle Airlines transportieren Haustiere. Die Transportbedingungen variieren. Oft ist die Anzahl der Tiere pro Flug begrenzt oder es muss eine geeignete Transportbox selbst besorgt werden.
Darüber hinaus gibt es Sonderregelungen. So transportiert etwa die Lufthansa seit 2021 keine sogenannten stumpfnasigen Rassen wie Mops oder Perserkatze im Frachtraum. Nicht jedes Tier darf jedoch mit in die Kabine.
Auf den ersten Blick mag eine Reise mit Haustier kompliziert erscheinen, doch es lohnt sich in jedem Fall, sich rechtzeitig umfassend zu informieren. Schließlich gehört das Tier zur Familie und der Urlaub macht als komplette Familie nun mal einfach viel mehr Spaß. Wie langweilig wäre etwa der Tag am Strand gewesen, wenn Bello nicht in vollem Galopp über die frisch eingecremten Strandschönheiten gesprintet wäre, weil er irgendwie gewittert hat, dass 200 Meter weiter einer ein wirklich leckeres Vanilleeis verputzt, das Bello eben einfach auch gerne schleckt. Und wer möchte im Urlaub schon einen dieser langweiligen Tage am Strand ohne Action.