Unterwegs in die Zukunft: Navya fährt autonom
Navya SAS ist ein Start-up-Unternehmen, welches vor vier Jahren gegründet wurde. Die Firma hat ihren Sitz im französischen Villeurbanne bei Lyon und produziert mittlerweile zwei Fahrzeuge. Das besondere daran? Nun, beide Fahrzeuge sind für den Personentransport konzipiert, beide fahren autonom.
In dem Autonom Cab haben sechs Personen Platz, der Minibus Autonom Shuttle bietet sogar elf Sitz- und vier Stehplätze. Beide Fahrzeuge haben bereits erfolgreich Tests in aller Welt absolviert, zuletzt auch hierzulande, in Mainz. Mit großem Erfolg. Der französische Kleinbus von Navya wurde von den Mainzern begeistert angenommen. Rund 2000 Personen gönnten sich eine kostenlose Probefahrt, alle äußerten sich positiv. Allerdings fuhr das Fahrzeug zwar autonom, um jedoch im Notfall eingreifen zu können, war stets ein Operator mit an Bord.
Christophe Sapet, Gründer von Navya, stellte zunächst Videospiele her und ist Mitbegründer des Studio Infogrames, welche später in Atari umbenannt wurde. 2014 stieg Sapet aus dem Erfolgsunternehmen aus und gründete Navya. Unterstützt wurde er mit Risikokapital zahlreicher Finanzinvestoren sowie durch eine Millionenspritze des Automobilzulieferers Valeo, dem Verkehrsbetreiber Keolis und einem Geldgeber aus dem Öl-Scheichtum Katar.
Inzwischen ist Navyar auf Erfolgskurs. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres lieferte das Unternehmen 36 Autonom Shuttle im Wert von über acht Millionen Euro aus. Neben dem Produktionsstandort in Véniseux, gibt es einen weiteren in Saline im US-Bundesstaat Michigan, ein weiterer ist derzeit in der asiatischen Pazifikregion im Aufbau.
Navya ist nicht bestrebt, eigene autonome Fahrdienste aufzubauen, stattdessen produziert man für Kommunen und andere Institutionen. In den USA zum Beispiel wird das Autonom Cab in Versuchen in Las Vegas sowie an der Universität von Michigan verwendet.
Die Höchstgeschwindigkeit aktueller Navya Modelle beträgt rund 90 km/h. Jedoch sind die Fahrzeuge eher für den Stadtverkehr konzipiert, wo sie mit einer Geschwindigkeit von rund 50 km/h unterwegs sind. So können sie etwa für Fahrten zwischen einem Verkehrsknotenpunkt und dem endgültigen Ziel zum Einsatz kommen, zum Beispiel von einem Bahnhof zum Wohnort des Fahrgastes oder zwischen Flughafen und Hotel.
Navya hat es sich bereits bei seiner Gründung zum Ziel gesetzt, den Mobilitätsmarkt zu revolutionieren. Schließlich gilt es anzuerkennen, dass sich die Bedeutung individueller Fahrzeuge insbesondere bei jüngeren Generationen wandelt. Mobilitätslösungen sollen rund um die Uhr verfügbar sein, günstig, effizient und mit einem hohen Maß an Sicherheit. Mit seinen autonomen Modellen bietet Navya vielen Menschen den Zugang zu einer brandneuen maßgeschneiderten Alternative zum individuellen Fahrzeug.
Navya bietet in seinem Autonom Cab eine der vollständigsten Sensorarchitekturen auf dem Markt. Tatsächlich verfügt das Fahrzeug über zehn Lidar-Sensoren, sechs Kameras, vier Radarsensoren, zwei GNSS-Antennen und eine Trägheitsmesseinheit (IMU). Die Sensoren bieten mindestens eine dreifache Redundanz über alle Funktionen und damit ein Höchstmaß an Sicherheit. Gleiches gilt für den Autonom Shuttle.
Navya möchte das Mobilitätserlebnis in Städten revolutionieren und nimmt die Herausforderungen, welche moderne Mobilität und neue Technologien bieten, begeistert an.